Warum Schuldgefühle unnötig sind, wenn man Selbstfürsorge praktiziert
Im letzten Beitrag haben wir darüber gesprochen, dass viele Menschen ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie Zeit und Ressourcen in ihre Selbstfürsorge investieren. Dafür gibt es in unserer Gesellschaft viele komplexe Gründe.
Unabhängig davon, was andere sagen, haben wir es verdient, uns auf unsere eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren. Es ist sogar gut für diejenigen, die uns lieben, wenn wir uns um uns selbst kümmern.
Man kann die Tasse eines anderen nicht füllen, wenn die eigene leer ist.
Deshalb möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um zu betonen, warum Du Dich meiner Meinung nach nicht schuldig fühlen musst, wenn Du Dich um Dich selbst kümmerst. Und vor allem möchte ich Dich ermutigen, dies in allen Bereichen Deines Lebens zu tun.
Selbstfürsorge ist kein Egoismus
Zunächst einmal wäre es für jeden von uns gut zu verinnerlichen, dass es keineswegs egoistisch ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Es mag schwierig sein, die Einstellung zu überwinden, dass die Bedürfnisse anderer wichtiger sind als die eigenen, dabei ist die Überwindung dieser Einstellung entscheidend dafür, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse angemessen erfüllen können.
Selbstfürsorge ist kein Nullsummenkonzept. Sich um sich selbst zu kümmern, bedeutet nicht, dass man sich nicht auch um andere kümmert.
Selbstfürsorge ist notwendig
Selbstfürsorge ist kein Luxus – sie ist eine Notwendigkeit.
Es ist ähnlich wie mit der Atemmaske im Flugzeug: Wir müssen sicherstellen, dass wir selbst atmen können, bevor wir anderen helfen können.
Wenn wir also ständig müde, erschöpft und überlastet sind, können wir für andere nicht unser Bestes geben, genauso wenig wie für uns selbst. Vergiss nie, dass Selbstfürsorge kein Egoismus ist.
Selbstfürsorgeist ein gutes Vorbild
Wenn Du ein Elternteil bist, ist die Investition in Selbstfürsorge nicht nur gut für Dich, sondern auch ein gutes Vorbild für Deine Kinder. Doch auch, wenn Du keine Kinder hast, kann die Zeit, die Du Dir für Selbstfürsorge nimmst, für Deine Umgebung inspirierend und motivierend sein.
Damit ein Stigma verschwindet, muss es normalisiert werden. Wenn mehr von uns die Welt um uns herum wissen lassen, warum Selbstfürsorge wichtig ist, wird die Gesellschaft und damit auch Dein unmittelbares Umfeld vielleicht ihre Meinung über dieses Konzept ändern.
Selbstfürsorge schafft Respekt
Wenn wir uns regelmäßig um uns selbst kümmern, geben wir ein Beispiel dafür, wie wir von anderen behandelt werden möchten.
Wenn wir zeigen, dass wir uns selbst wertschätzen und dass es sich lohnt, Zeit in uns selbst zu investieren, werden uns unsere Mitmenschen genauso behandeln. Es ist möglich, dass sich das Umfeld verändert, wenn man sich in diese Richtung entwickelt. Aber das macht nichts. Denn Dein Umfeld passt sich Dir und Deinen eigenen Werten an. Menschen, die nicht mehr zu Dir passen, machen Platz für solche, die Dich wunderbar ergänzen und Dir gut tun.
Lernst Du also, „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen, ist das gut für Deine Beziehungen. Damit zeigst Du anderen, wie Du behandelt werden möchtest und macht deutlich, dass Du Dich selbst als an erste Stelle setzt. Es gibt keinen Grund, sich deswegen schuldig zu fühlen.
Es mag eine Weile dauern, bis Du die Botschaften, die uns die Leistungsgesellschaft gerne vermittelt und die Du vielleicht verinnerlicht hast, überwunden hast. Doch mit etwas Übung wirst Du die Vorteile der Selbstfürsorge erkennen und feststellen, dass sie nicht mit Schuldgefühlen verbunden sein muss. Das ist enorm befreiend und schafft eine besondere Art von Lebensqualität. Probiere es doch mal aus.
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