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Einsamkeit und Isolation beeinträchtigen die psychische Gesundheit

Teil 3/4

Die COVID-19-Pandemie ist eine der größten Herausforderungen für alle Menschen in fast allen Bereichen unseres Lebens. Beruf, Unternehmen, Finanzen, soziales Leben, Freizeit, Reisen, Gesundheit – alles ist auf die eine oder andere Weise betroffen.

Auch wenn sich in diesem Jahr vieles wieder normalisiert hat, gehören Einsamkeit und Isolation nach wie vor zu den Folgen der Pandemie. Vor allem jetzt, wo es wieder kälter wird und man wieder mehr Menschen mit Mundschutz in der Öffentlichkeit sieht. Nicht wenigen Menschen ist es bisher nicht gelungen, wieder am normalen Leben teilzunehmen. Das wirkt sich leider auch auf die psychische Gesundheit aus.

Wie können Einsamkeit und Isolation unser seelisches Wohlbefinden beeinträchtigen und was können wir dagegen tun?

Isolation und Einsamkeit

Unter Isolation versteht man das Fehlen von sozialen Interaktionen oder Kontakten mit anderen Menschen – also den Umstand. Einsamkeit hingegen ist das Gefühl oder die Emotion, die sich aus der Isolation ergeben kann.

Isolation ist jedoch nicht immer gleichbedeutend mit Einsamkeit. Man kann isoliert sein und keinen Kontakt zur Außenwelt haben, ohne sich einsam zu fühlen. Ebenso kann man sich einsam fühlen, obwohl man von vielen Menschen umgeben ist. Die Symptome sind jedoch miteinander verbunden und können uns helfen, unsere psychische Gesundheit im Auge zu behalten.

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Isolation in Zeiten von COVID-19

Da sich das Coronavirus schnell ausbreitete, wurden wir aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Zu verschiedenen Zeiten wurden soziale Zusammenkünfte auf die engsten Familienmitglieder beschränkt. An manchen Orten waren sie gar nicht erlaubt. Diejenigen, die sich angesteckt hatten, mussten eine Zeit lang isoliert bleiben, und diejenigen, die mit dem Virus in Kontakt gekommen waren, wurden entweder zu Hause in Quarantäne genommen oder ebenfalls isoliert.

Die räumliche Trennung schränkte auch die soziale Interaktion ein. Man konnte sich zwar im selben Raum aufhalten, durfte sich aber nicht die Hand geben oder umarmen. Auch dies führte bei vielen zu einem Gefühl der Isolation.

Derzeit wird auch darüber diskutiert, ob wir nach Monaten der Lockerung wieder zu diesem Kurs zurückkehren sollen oder nicht. Vielleicht gehörst Du zu denjenigen, die Schwierigkeiten haben, wieder sozial aktiv zu werden. Vielleicht fehlt Dir auch die Zeit oder Du fühlst Dich erschöpft. Ein Grund mehr, kleine Schritte in Richtung soziales Leben zu machen. Beginne mit dem, was Dir leicht fällt und was Du gut umsetzen kannst. Setze Dich nicht unter Druck, aber ziehe Dich auch nicht zu sehr zurück.

Die Auswirkungen von Isolation und Einsamkeit auf die psychische Gesundheit

Die Auswirkungen von COVID-19 wurden in zahlreichen Studien untersucht. Isolation und daraus resultierende Einsamkeitsgefühle haben unter anderem zu folgenden Symptomen geführt:

  • Akute Belastungsstörung
  • Erschöpfung
  • Angst
  • Reizbarkeit
  • Losgelöstheit von anderen
  • Schlaflosigkeit
  • Schlechte Konzentration
  • Unentschlossenheit
  • Schlechte Arbeitsleistung
  • Weniger erholsamer Schlaf

Studien zeigen, dass ein großer Teil der Bevölkerung von Isolation und Einsamkeit betroffen ist, was die Bedeutung sozialer Beziehungen für den Menschen unterstreicht. Es hat sich sogar gezeigt, dass die Intensität der Auswirkungen von Einsamkeit und Isolation mit den Risiken von Fettleibigkeit, Rauchen und Bewegungsmangel verglichen werden kann.In den letzten Monaten hat sich die Ausbreitung des Virus verlangsamt. Dennoch müssen wir weiterhin auf soziale Distanz gehen. Aber es gibt noch Hoffnung. Wenn wir wissen, was zu tun ist, können wir die Auswirkungen von Isolation und Einsamkeit auf unsere psychische Gesundheit minimieren.

 

Maßnahmen, die bei Einsamkeit und Isolation helfen können

Ignoriere Deine Gefühle nicht

Erkenne an, dass Deine Gefühle berechtigt sind. Es ist leicht, sie zu ignorieren, wenn man niemanden zum Reden hat, aber das kann sie noch schlimmer machen. Ignoriere Gefühle von Einsamkeit und Isolation nicht zu lange. Sich einzugestehen, dass die Dinge schwierig sind, ist der erste Schritt zum Handeln.

Frische Luft

Wenn Du nicht mit COVID-19 infiziert oder bettlägerig bist und nicht unbedingt zu Hause bleiben musst, ist es wichtig, an die frische Luft zu gehen. Schon ein paar Minuten am Tag im Garten oder auf der Terrasse können viel bewirken. Hol Dir frische Luft und Sonne. Warte nicht, bis jemand Zeit hat, Dich zu begleiten. Ein paar Minuten Ruhe am Tag tun Dir gut, auch wenn jemand keine Zeit hat oder Du gerade niemanden hast, der Dich begleitet.

Tu etwas, das Dich interessiert

Jetzt ist eine gute Zeit, neue Hobbys auszuprobieren oder Dein Interesse an Aktivitäten wieder zu wecken, die Du schon lange nicht mehr gemacht hast. Probiere etwas Neues aus oder lerne eine neue Fähigkeit, um Dich zu beschäftigen. Hier auf Schoki für die Seele findest Du nach und nach Impulse und Anregungen. Vielleicht ist ja auch etwas für Dich dabei. Es kann eine Herausforderung sein, sich auf den Weg zu machen. Aber mit der Zeit wird es sich sicher lohnen und Dir gut tun.  ❤️

Erkenne und akzeptiere, dass Alleinsein nicht Einsamkeit bedeutet

Verinnerliche, dass Alleinsein nicht Einsamkeit bedeuten muss. Man kann auch allein Spaß haben. Sei kreativ, male oder bastele, fange an zu singen oder tue etwas, was du schon lange ausprobieren wolltest. Wenn Du etwas gefunden hast, das Dir Spaß macht, vergisst Du die Zeit und unterhältst Dich.

Engagiere Dich in virtuellen Gemeinschaften und sozialen Gruppen

Wenn wir zu Hause festsitzen oder zu müde sind, um auszugehen, bedeutet das nicht, dass wir von der Außenwelt abgeschnitten sind. Wir leben in einer hochgradig digitalen Welt. Tritt virtuellen Gemeinschaften und sozialen Gruppen bei und nimm an ihnen teil. Lerne neue Leute kennen und teile Deine Interessen. 

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Kümmere Dich um Dich selbst, praktiziere Selbstfürsorge

Kümmere Dich um Dich selbst. Auch wenn Du erschöpft bist… nimm Dir Zeit für entspannende Aktivitäten wie Yoga, ein warmes Bad oder Stille. Übe tief zu atmen und vergiss nicht, Deine Muskeln zu dehnen.

Sprich mit Menschen, die Du kennst

Nimm wieder Kontakt zu Deiner Familie oder Deinen Freunden auf. Manchmal sind Freunde mehr Familie als die Herkunftsfamilie. Bekannte von mir haben in den Lockdowns regelmäßig Weinabende mit Zoom veranstaltet – mit 69 Jahren. Sie haben es genossen, virtuell miteinander anzustoßen und sich so wenigstens ein bisschen nahe zu sein. Es gibt Videoanrufe, Textnachrichten, Chats und E-Mails. Es gibt viele Möglichkeiten, mit den Menschen, die Dir wichtig sind, in Kontakt zu bleiben.

Auch wenn Du Dich (noch) nicht isoliert oder einsam fühlst… einfach nur müde und niedergeschlagen bist und Zeit für Dich brauchst… Warte nicht zu lange, denn der Prozess ist oft schleichend und bevor wir es merken, sind wir schon isoliert und haben kein soziales Leben mehr.

Manchmal entstehen auch in solchen Zeiten durch Gespräche mit Bekannten neue Freundschaften. 😊

Achte auf Dein seelisches Wohlbefinden

Einsamkeit und Isolation können unsere seelische Gesundheit beeinträchtigen. Für viele ist es nicht leicht, sie zu überwinden, aber jeder kleine Schritt, den wir in schwierigen Zeiten tun, ist wichtig. Zögere nicht, Dich an Fachleute zu wenden, wenn Du Hilfe brauchst. Dein Hausarzt wird Dir gerne bei der Suche nach einem geeigneten Therapeuten behilflich sein.

Ich bin sicher, dass Du das alles weißt. Vielleicht rätst Du selbst anderen, die hier aufgeführten Dinge anzugehen. Manchmal brauchen wir eine kleine Erinnerung oder einen Anstoß, um den ersten Schritt zu tun. Verändere zunächst nur eine Kleinigkeit, bis sie zur Routine wird. Dann gehe den nächsten Schritt. Du wirst sehen, es hilft. 😊

TelefonSeelsorge® bei Einsamkeit

Du fühlst Dich einsam und benötigst Hilfe? Hier findest Du Unterstützung:
TelefonSeelsorge®: 0800-1110111 | 0800-1110222

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